Viktor Orbán: Christenverfolgung ist »organisierter Angriff auf eine ganze Kultur« | 29.11.2019

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Europa ist ohne christliche Identität verloren

Der Premierminister erklärte den hl. Stephan, den ersten ungarischen König, als erleuchteten Monarchen und »Visionär«, dessen Botschaft von jedem von uns persönlich angenommen werden sollte, um zu einer Botschaft der Kraft und des Gedeihens zu werden.

Kontext bot die 2. Internationale Konferenz zur Christenverfolgung, die vom 26.-28. November in Budapest stattfand, wie Breitbart berichtet.

Die Rede Orbáns wurde wiederholt von tosendem Applaus unterbrochen.

Ungarn sei – trotz seiner Größe – bedeutend für die ganze Welt, erklärte er und zog das historische Beispiel der zwölf Apostel heran, die die Welt durch ihr christliches Zeugnis und letztlich durch ihren Tod veränderten.

Anlass der Konferenz war die zunehmende Christenverfolgung weltweit.

Seit 2013 wurde eine drastische Zunahme von 50 Prozent von Gewalt gegen Christen verzeichnet – beispielsweise von Open Doors. Christen sind die weltweit am meisten verfolgte Religionsgemeinschaft. Selbst die BBC spricht von einem »Genozid«.

Nicht nur in fernen Ländern ist dies der Fall: Seit 2018 hat auch die Diskriminierung von Christen in Europa zugenommen. Im Jahresbericht der OIDAC wurden 325 Fälle physischer Gewalt in 14 Staaten verzeichnet.

Mit seiner Teilnahme bezeugt Orbán seine Bereitschaft an vorderster Front für verfolgte Christen einzustehen.

»Vier von fünf Personen werden für ihren Glauben verfolgt und ca. 245 Millionen Christen weltweit erleiden extreme Verfolgen,« so Orbán. »Und trotzdem schweigt Europa immer noch! Europäische Politiker scheinen wie gelähmt und unfähig zu reagieren, sie bestehen darauf, dass es sich nur um allgemeine ‚Menschenrechte‘ handelt.«

Auch Fürstin Gloria von Thurn und Taxis sprach bei der Veranstaltung.

»Herr Ministerpräsident, ich bin hier um Ihnen dafür zu danken, was sie und ihre Regierung getan haben, um das Christentum zu schützen. Ungarn ist das erste Land innerhalb der europäischen Union, das aktiv auf christliche Werte gegründete Menschenrechte fördert,« erklärte sie auf Ungarisch.

»Das bedeutet vor allem, den Schutz des menschlichen Lebens von Empfängnis bis zum Tod. Auch der Schutz der Familie als Einheit zwischen Mann und Frau, und die Religionsfreiheit sind darin inbegriffen.«

Orbán fördere Christen in einer Zeit, von selbst von der katholischen Kirche lieber Politik betrieben wird.

»Der Westen scheint sich mehr um die globale Erderwärmung und um Tierschutz zu sorgen. Wo sind wir gelandet, wenn Pflanzen und Tiere mehr geachtet werden, als menschliche Wesen? Selbst der Papst hat einen Klimanotstand ausgerufen! Natürlich wollen wir in einer gesunden Umwelt leben, aber wie können wir die schlimmsten künstlichen Eingriffe dulden, wenn es um unsere eigene Spezies geht?«

Fürstin von Thurn und Taxis verliert trotzdem die Hoffnung nicht:

»Ungarn meldet sich aber zu Wort, Polen auch, und durch ein wahres Wunder auch die USA unter Donald Trump und Brasilien unter Jair Bolsonaro. Sie haben die Kultur des Todes hinter sich gelassen und fördern christlich gegründete Menschenrechte. Wir müssen hoffen und beten, dass andere Regierungschefs mutig ihrem Beispiel folgen werden.«

Orbán sieht in der Christenverfolgung nicht nur eine humanitäre Krise, sondern eine »organisierte Gewalt gegen eine ganze Kultur, auch hier in Europa.« Vor allem die Akzeptanz unbegrenzter Massenimmigration in Europa nannte er eine »Zeitbombe«.

Die Lösung liegt für ihn auf der Hand:

»Die einzige Lösung für Europa ist seine christliche Identität wieder zu entdecken.«